Fleetenkieker Hamburg: Ein historischer Beruf zwischen Vergangenheit und Zukunft

Die Fleetenkieker Hamburgs sind die geschichtsträchtigen Hüter der Fleeten, deren Einsatz über Jahrhunderte hinweg essentiell für den Handel und den Aufstieg der Hansestadt war. Heute sind sie das Symbolbild der hart arbeitenden Menschen in vergangenen Hansezeiten. Erfahren Sie mehr über den Wandel der Figur des Fleetenkiekers im Verlauf der Jahrhunderte und das fortwährende Erbe der Fleetenkieker, das bis heute im Herzen der Hansestadt lebendig ist.

Mit den Fleetenkiekern Hamburg in der Speicherstadt

Zeugen der Zeit: Bedeutung der Fleete in Hamburg

Die Fleeten in Hamburg sind seit Jahrhunderten ein prägendes Element der Hansestadt und haben maßgeblich zur Entwicklung Hamburgs als einem der größten Handelshäfen in Europa beigetragen. Als faszinierender Teil des städtischen Erbes verbinden sie die Vergangenheit mit der Gegenwart und tragen zur Einzigartigkeit Hamburgs bei. Die Pflege und Bewahrung dieser historischen Wasserstraßen sehen heute einige Hamburger als ihre persönliche Pflicht. Doch auch als Besucher der schönen Hansestadt kann man auf einer Fleetfahrt Hamburg ihr historisches Erbe hautnah erleben.

Vom Schutzgraben zum Handelsweg: Die Geschichte der Fleete in Hamburg

Die historischen Wasserstraßen entstanden ganz natürlich; beispielsweise aus Mündungsarmen der Alster. Über die Jahrhunderte hinweg übernahmen die Fleete Hamburgs unterschiedliche Aufgaben. Zunächst sollten Sie die Bevölkerung vor feindlichen Angriffen schützen – als Stadtgräben kam ihnen eine entscheidende Rolle bei der Verteidigung der Stadt zu. Später nutzte man sie als Überlaufgräben zum Schutz vor der aufgestauten Alster. Im Zuge des zunehmenden Handels gewannen sie beim Warenverkehr immer mehr an Bedeutung.

Garanten des Handels: Die Düpekommission und ihre Fleetenkieker in Hamburg

Aufgrund ihrer natürlichen Herkunft konnte der Wasserstand der Fleete zunächst nicht durch Schleusen beeinflusst werden. Stattdessen wurde die Pegelhöhe von den naturgemäßen Gezeiten bestimmt. Das hatte jedoch Schlickablagerungen zur Folge, die die Schiffbarkeit der Fleete einschränken konnte. Bereits im Mittelalter wollten die Hamburger Ratsherren die nötige Wassertiefe für den alltäglichen Hafenbetrieb nicht mehr dem Zufall überlassen: Nach anhaltenden Wasserbaumaßnahmen gründeten sie im Jahr 1555 das Amt der Düpe, auch Düpekommission genannt.

Fleetenkieker Hamburgs: Wächter der historischen Wasserstraßen

Fortan waren die Düpeherren mit ihren Arbeitern, die Fleetenkieker, für den Erhalt des notwendigen Tiefgangs und die Reinigung der Fleete in Hamburg zuständig. Mit einem “Na denn man tau!” sorgten die Fleetenkieker aus Hamburg für über zwei Jahrhunderte für ausreichend Wasser unterm Kiel. Die Säuberung der Fleete fand logischerweise während der Ebbe statt, dafür waren sie mit hohen Watstiefeln und einer langen Stange ausgerüstet.

Mit den Fleetenkiekern Hamburg in der Speicherstadt

Auf Schatzsuche in den Fleeten: Die neue Rolle der Fleetenkieker in Hamburg

Nachdem die Düpekommission im Jahr 1806 aufgehoben wurde, veränderte sich jedoch das Bild der Fleetenkieker. Ohne eine konkrete Weisung wateten auch noch Jahre später zahlreiche Menschen durch trockengefallene Fleete in Hamburg. Ihre Mission: Im Schlick nach Verwertbarem und Brauchbarem suchen – “wat mutt, dat mutt”. Diese buchstäblichen Abfallsammler wurden in Erinnerung an das Bild der ehemals durch die Fleeten watenden Männer auch als Fleetenkieker bezeichnet. Diese Art von Fleetenkieker prägte das Stadtbild Hamburgs für ein weiteres Jahrhundert, bis sie allmählich aus der Stadt und den Köpfen der Menschen verschwanden.

Neudefinition einer Tradition: Fleetenkieker im modernen Hamburg

Im Verlauf des 20. Jahrhunderts entstand ein regelrechter Hype um die historische Figur des Fleetenkiekers von Hamburg. Sie wurden zu einem romantisierten Symbolbild des volkstümlichen Arbeiters. Eine verklärte Ansicht – jedoch mit erfreulichem Resultat: Aktuelle Vereine wie De Fleetenkieker e.V. setzen sich für Umweltschutz zum Mitmachen ein. Mit der Aktion “Auf der Suche nach Alstergold” tun sie es ihren historischen Namensgebern gleich und suchen die Alster und ihre Nebengewässer nach Abfall – dem Alstergold – ab. Der gefundene Unrat dient zwar heute nicht mehr dem Lebensunterhalt, fürwahr jedoch dem Lebenserhalt von Mensch und Tier in der schönen Stadt Hamburg.

Vergangenheit bewahren, Zukunft gestalten: Die anhaltende Bedeutung der Fleete in Hamburg

Trotz neuer Techniken und Transportsysteme hält die Bedeutung der Fleete in Hamburg an – zu eng sind sie mit den Ursprüngen und dem Aufstieg der Hansestadt verwoben. Nachdem die Speicherstadt als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt wurde, war damit auch die Stellung der Hamburger Fleete als kulturelles Erbe gesichert. Einst als Lebensader des Handels notwendig – heute als malerisches Zeugnis der Vergangenheit bewahrt. Erleben Sie das kulturelle Erbe der Fleetenkieker und staunen Sie über den Kontrast zwischen den historischen Wasserstraßen und der modernen HafenCity.

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